Der Spessart

Text und Fotos:  Jürgen Krosta

Waldweg im Hafenlohrtal
Waldweg im Hafenlohrtal

Sagenumwobener Räuberwald

 

Der Spessart ist bekannt durch seine weiten und dichten Wälder, durch seine Bachtäler mit seinen alten Mühlen und urigen Gasthöfen. Wer kennt nicht die Geschichten vom Wirtshaus im Spessart, die Erzählungen über die Spessarträuber und die alten Sagen, die sich um die Spessart-Burgen ranken?

 

Tatsächlich ist der Spessart das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands. Räuberbanden gibt es heute nicht mehr, aber der urige Wald mit seinen alten Eichen und Buchen hat nichts von dem Flair vergangener Tage verloren, als Dichter und Poeten den Spessart besuchten und besungen haben.

 

 

Eine Landschaft, die "Musik macht"

 

Hier, in Bergrothenfels und im nahegelegenen Hafenlohrtal findet man noch die typischen Spessartgegenden, die Bachtäler mit ihren Mühlen, den dichten Wald und die lauschigen Waldschneisen, wie sie von Tucholsky oder Hauff beschrieben wurden. Es gibt sie noch, die alten Wirts- und Forsthäuser, in die man als Wanderer einkehren kann. Und wenn man dann den einen oder anderen Schoppen Wein trinkt, wird man vermutlich wie Tucholsky ins Schwärmen kommen:

 

""..Wenn Landschaft Musik macht: Dies ist ein deutsches Streichquartett.." ..und weiter: ".. Der Laubwald herrscht vor, hügelig aufgebaut, mit hohen, weiten Wipfeln; manchmal, bei grauem Wetter, steht so eine dunkelgrüne Masse starr und still in der Luft, ruhend, unbeweglich. Es liegt ein musikalischer Friede auf den Waldschneisen, weite sonnenbetupfte Wege gibt es, über die irgendein kleines Tier hoppelt, dann ist es wieder ganz still, und wenn nicht gerade, was selten ist, ein Flieger über die hohen Bäume dahin donnert, dann können Sie die Zeit vergessen und, wenn sie wollen, auch sich selbst." 

    

Hafenlohrtal, Hoher Knuck
Am Hohen Knuck - eines der alten und typischen Wirtshäuser im Spessart
das Wirtshaus im Spessart

Entdeckungsreise durch den Spessart

 

Wer als Besucher in den Spessart kommt, wird keine touristisch erschlossene und vermarktete Waldlandschaft vorfinden, sondern eher unberührte und teilweise noch unentdeckte Landschaften. In manchen Ortschaften des östlichen Spessarts beispielsweise ist man noch nicht auf Touristen eingestellt und die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit kann manchmal zu einem schwierigen Unterfangen werden.

 

Das bietet dem Wanderer und Radfahrer jedoch Gelegenheit, den Spessart für sich zu entdecken. Die Wander- und Radwege sind heute dank des Naturparks und des Spessartbundes gut markiert und sind so geführt, dass man an den Ausgangs- und Endpunkten zumindest gut rasten und übernachten kann.

 

 

Preiswerte Übernachtungen

 

Übernachtungen sind ein Stück abseits der Touristenhochburgen Lohr, Gemünden, Marktheidenfeld, Wertheim und Aschaffenburg relativ preisgünstig und auch das Essen ist hier noch bezahlbar. Wer will, der kann sogar in wunderschön ruhig gelegenen Gasthöfen sein Zimmer beziehen, in denen es heute noch keine UMTS-Netze gibt. So gibt es heute zunehmend Urlauber, die sich das bewusst und gerne für eine Zeit lang "antun".

 

Trotz der Abgeschiedenheit ist der Spessart aufgrund seiner zentralen Lage in Deutschland und der günstigen Verkehrsanbindungen gut erreichbar und ist somit auch immer einen Wochenendausflug oder Kurzurlaub wert.

 

 

Spessart
Spessart - Wildschweinfamilie